Ausgehend vom bestehenden Kindergarten von Arch. Othmar Barth (Planung und Ausführung 1976/78) war es ein zentrales Anliegen im vorliegenden Entwurf möglichst viel vom Bestand zu erhalten und zu integrieren. Es wurde nach Möglichkeiten gesucht eine Erweiterung vorzunehmen, die einerseits die Rasterstruktur des Bestandes aufnimmt und andererseits die vorgegebene Entwurfsstruktur im Sinne von würfelförmigen Kuben und Höfen weiterentwickelt. Gerade im Strukturalismus ist der Entwurf als offenes Prinzip angelegt, das Erweiterungen und Adaptierungen ermöglicht ohne das Konzept zu verändern. Der neue Eingriff übernimmt daher die rechtwinklige Rasterstruktur und die niedere Form, um die Identität des Gebäudes beizubehalten. Ein L- förmiger Anbau an der Südwestseite des Gebäudes schafft einen zentralen Hof und Spielraum für die Kinder, eine Art Freiluftzimmer mit Grasboden. Als Abschluss an der Westseite werden 2 Gruppenräume unter einem großen Dach zusammengefasst, welches das markanteste Element der neuen Erweiterung darstellt. Das neue Dach hat die Form von einem schrägen Pyramidenstumpf, der sich in seiner Architektursprache an die bestehende Dachlandschaft anlehnt aber in zeitgenössischer Sprache neu interpretiert. In der Silhouettenwirkung entsteht so ein Gegengewicht zum erhöhten Zeltdach des Gemeindezentrums an der Ostseite, wodurch ein Dialog zwischen Alt- und Neubau erkennbar wird.