Neugestaltung Dorfzentrum Truden i.N.
Truden i.N. | Südtirol
Das Dorfzentrum von Truden i.N. ist charakterisiert durch seine topografische Hanglage und erstreckt sich über mehrere höhenmäßig gestaffelte Ebenen. Die Neugestaltung bezieht sich hierbei auf das Areal des Dorfparks, welcher sich oberhalb des Kirchplatzes befindet und im Norden von der L. v. Liebenerstraße, im Osten von der Pfarrkirche samt Friedhof und im Westen von der Hauptstraße eingegrenzt wird.
Architekt Christoph Mayr-Fingerle beschäftigte sich intensiv mit der Planung und Ausarbeitung der Details für die Neugestaltung des Dorfzentrums mit Blick auf das organisch gewachsene und ursprünglich erhaltene Dorfzentrum von Truden i.N.. Absicht der Planungsaufgabe war es dem Wunsch der Schaffung einer neuen Multifunktionsfläche für zahlreiche und unterschiedliche Veranstaltungen und gleichzeitig gestalterisch einen Mehrwert für das Dorfzentrum im Vergleich zum bestehenden Rondell mit umliegenden Schrägflächen nachzukommen. In Berücksichtigung zur Nähe zur Pfarrkirche wurde eine Struktur für den Park entworfen, die sich in der Reduktion der gestalterischen Mittel und der Materialität gut in das Gesamtbild integriert. Das Zentrum des neuen Dorfparks bildet nun ein gepflasterter, unregelmäßig erscheinender Platz, welcher flächenmäßig genau auf die Bedürfnisse der verschiedenen Vereine eingeht und als Zentrum der vier Wegführungen in alle Richtungen des Dorfes dient, was der Belebung des Parks entgegenkommt. Eine Natursteinmauer mit aufgesetztem gestocktem Betonabschluss ermöglicht diese Erweiterung. Der Höhenunterschied des Geländes gegen Norden wird mittels Mauerstreifen aus Naturstein überwunden, welche auch als Sitzgelegenheit dienen. Im Norden liegt der Park auf Straßenniveau, eingefasst von einer gestockten Betonmauer. Die daraus resultierende Fläche ist mit Schotterrasen befestigt und kann so bei größeren Veranstaltungen mitbenutzt werden. Die Parkmauer im Süden ist nun erhöht und wird als neue Fläche zur Integration des ursprünglich vorhandenen Kinderspielplatztes genutzt, welcher sich nun über mehrere Ebenen erstreckt. Die historische Linde und die Kastanienbäume sind vollständig erhalten. Sämtliche Stufen sind aus ganzen Porphyr-Blöcken ausgebildet. Die Geländer sind in Stahl ausgeführt und in passendem Braunton pulverbeschichtet. Infrastrukturen für Festlichkeiten sind nahezu unsichtbar in den Park integriert und stören so das einheitliche Gesamtbild nicht. Aufgrund der offenen Gestaltung und der eigesetzten dorftypischen Materialien wird der Dorfpark als Bezugspunkt der Dorfgemeinschaft erlebt. Erkennbar ist nun das ursprüngliche Ziel: keine eingrenzenden Mauern zu errichten und nutzbare Freiflächen zu schaffen mit zusätzlicher Schaffung von möglichst viel Grünfläche mit Erhaltung des eigentümlichen Dorfbildes.
Typologie: Öffentlicher Raum
Standort: 39040 Truden i.N.
Lage: 1125 m
Grundstücksfläche: 1400m²
Multifunktionsfläche: 400m²
Projekt: Arch. Christoph Mayr Fingerle 2016 – 2017
Fertigstellung: Arch. Daniel Ellecosta 2020 – 2021
Fotos: Gustav Willeit