Masterarbeit „Die Viles von Enneberg“ 3. PREIS beim Baunetz Campus
Neue Nutzungen für eine historische Siedlungsform im alpinen Raum
Weiler haben im Gadertal (Südtirol) eine lange Tradition. Ein Weiler, in der ladinischen Sprache „Vila“ genannt, ist eine Siedlungsstruktur, die – im Gegensatz zu der weit verbreiteten Einzelhofstruktur des Alpenraumes – aus mehreren Hofstellen zusammengesetzt ist. Meist befinden sich die Weiler an geografisch sowie klimatisch günstigen Standorten zwischen Tal und Berg, in einer Meereshöhe von ca. 1.100 – 1.700 Metern. Mehrere Weiler gehören zu einem Dorf, jedoch bildet jeder einzelne davon ein in sich geschlossenes soziales Gefüge. In der vorliegenden Arbeit werden diese, für dieses Gebiet, typischen Siedlungsstrukturen sachlich analysiert und untersucht. Daraus ergeben sich diverse Problematiken, welche die heutige Zeit für einen solchen Lebensraum mit sich bringt (u.a. Abwanderung, Arbeitsplätze, Organisation). Darauf aufbauend wurde ein Vorschlag entwickelt, welcher diesen Problemen entgegen wirkt und eine langfristige Absicherung dieser Weilerstrukturen gewährleistet. Das neue System soll den heutigen sozialen sowie wirtschaftlichen Erfordernissen einer modernen und schnelllebigen Gesellschaft gerecht werden. Ziel war es schließlich eine mögliche Erweiterung bzw. einen möglichen Ausbau der Siedlungsstruktur „Weiler“ anhand Revitalisierungsmaßnahmen für die leere Bausubstanz und durch Errichtung der, für das neue System, erforderlichen Neubauten unter Berücksichtigung der historischen Strukturen sowie Materialien und der oben angeführten Aspekte zu erarbeiten.